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First Cookie oder Last Cookie?

First Cookie oder Last Cookie?

Heute hatte ich von Jochen Schweizer die neue Post View Policy erhalten. Darin distanziert sich das Partnerprogramm von Post View.

Durch die Mail kamen mir ein paar Gedanken bezüglich der Wertung von Cookies. Denn einige Programme bevorzugen die Methode „First Cookie Wins“, andere wiederum „Last Cookie Wins“.

Zuerst eine kleine Exkursion:
Es gibt zwei Arten von Cookies, die beim Affiliate Partnerprogramm von Interesse ist.

Ein Viewcookie wird gesetzt, wenn der User auf eine Seite kommt, und hier ein Werbemittel eingeblendet wird.

Clickt der User auf dieses Werbemittel, wird zusätzlich auch noch ein Clickcookie gesetzt.

Dabei gilt, Clickcookie geht vor Viewcookie (wie in der Mathematik: Punktrechnung geht vor Strichrechnung). Das bedeutet, wenn für ein Programm ein Clickcookie vorliegt, wird dieser gewertet und nicht ein Viewcookie.

Normalerweise wird nur bei Postclick-Tracking ein Sale gewertet (Cookielaufzeit ab 30 tage).
Bei Postview-Tracking wird, soweit kein Click erfolgt, wird auch dieser Cookie gewertet, wobei hier die Laufzeit sich meist drastisch auf 3-4 Tage reduziert.

Und hier tauchen auch die Begriffe „Last/First Cookie Wins“ auf.

Sie bezeichnen die Methode, welcher Clickcookie dem Sale zugeordnet wird.

Surft ein User ein paar Tage im Internet herum und klickt er für ein und dem selben Anbieter ein Werbemittel an, kommt es auf die Trackingmethode an, ob der Publisher, bei dem er zuerst auf den Cookie geklickt hat, die Provision für den Sale bekommt, oder eher der letzt Publisher, bei dem der User zuletzt den Click ausgelöst hat, Geld erhält.

Beide Methoden haben ihre Befürworter und Gegner.

Was bedeutet das im Einzelnen?

First Cookie Wins:
Nehmen wir mal an, ein User ist auf der Suche nach einem Handy.
Er findet auf einer Seite ein Angebot den er interessant findet. Er klickt drauf, schaut sich das Angebot an und surft ohne zu kaufen weiter.
Zwei Tage später sieht er auf einer anderen Seite das gleiche Angebot noch mal. Er entscheidet sich dafür, klickt auf das Werbemittel und kauft.
Rein logisch gesehen müsste die Provision an den ersten Publisher gehen, denn bei ihm hat der User das erste Mal sein Interesse an dem Produkt bekundet.

Last Cookie Wins:
Ähnliches Szenario. Der User sieht auf einer Seite ein Angebot für ein Navigationsgerät. Er besucht die Seite eines Autoteileanbieters über den dargebotenen Link, kauft aber nichts.
Eine Woche später sieht er ein anderes Angebot vom selben Programmbetreiber, diesmal Scheibenwischer für sein Auto. Er klickt, vergleicht, und kauft 2 Tage später die Scheibenwischer.
Diesmal würde die Logik ja dafür sprechen, dass der letzte Publisher die Provision erhält. Der Kunde hat zwar über den ersten Publisher den Weg zum Anbieter gefunden, doch seine eigentliche Kaufabsicht wurde ja erst durch den letzten wirklich ausgelöst.

Hier gibt es stets Diskussionen, welche Form des Trackings von Vorteil ist.

Auch hinsichtlich der Cookiespammer gibt es einige Gegner und Befürworter beider Seiten.
Meist wird bei einer Präferenz für die „First Cookie Wins“-Methode das Argument verwendet, dass wenn der User auf mehreren Seiten surft, doch der Gefahr ausgesetzt wird, von Cookiespammern bombardiert zu werden. Dadurch würde der ehrliche Publisher seine Provision verlieren.

Doch hier gibt es eine Logik, die kaum zu schlagen ist:

Denn die Gefahr, von einem Spammer während meiner Surfausflüge ins Internet verseucht zu werden, und damit das erste Cookie gesetzt zu bekommen ist viel höher, als nach einem Klick über ein reguläres Werbemittel einen ungewollten Wegbegleiter zu erhalten.

Im Schnitt erfolgen die meisten Sales zu 80%-95% in einer Session. Das bedeutet, dass nach einem Klick, der automatisch auf die Seite des Merchants führt, auch ein Sale / Lead ausgelöst wird, ohne dass der Kunde die Seite des Anbieters wirklich verläßt.

Somit ist die Wahrscheinlichkeit, bei der „Last Cookie Wins“-Methode daneben zu liegen am geringsten.

Kleine Anmerkung zu der Begründung vom Partnerprogramm von Jochen Schweizer:

Zitat:

„Wir haben diese Kooperationsmöglichkeit getestet, sind aber zu dem Schluß
gekommen, dass das Manipulationspotential zu hoch ist und wir dieses
Risiko nicht eingehen möchten. Damit würden wir den Schaden auf die
Click-Cookie-Publisher abwälzen und da wir von der Nachhaltigkeit dieser
Kooperationsform überzeugt sind, verzichten wir auf die erhöhte
Reichweitengenerierung über Post View und sprechen uns hiermit gegen
diese Trackingvariante aus.

Zudem erscheinen uns die momentan vorhandenen Kontroll-Möglichkeiten nicht
ausreichend und somit können wir keine faire Verprovisionierung
gewährleisten.“

Es gibt zwei Arten von Post-View-Tracking:

Bei der erste Methode wird dem Viewcookie der ausgelöst wird, automatisch auch ein Clickcookie zugeordnet. Dies erfolgt bei einem sogenannten Forced Click. Das bedeutet, dass beim Erscheinen eines Werbemittels automatisch ein Clickcookie erzeugt wird. Dies ist nicht nur bei illegalen Cookispammern sehr beliebt, auch legale Anbieter dieses Trackings geben Publishern die Möglichkeit, aus einem View ein Click zu machen.

Die zweite Methode ist die eindeutig sauberere. Hierbei kann bereits unterschieden werden, ob beim Aufrufen eines Werbemittels, lediglich ein View oder aber auch ein tatsächlicher Klick generiert wurde.

Natürlich bleibt es jedem Programmbetreiber überlassen, auch auf Grund seiner technischen Möglichkeiten, welchen Weg er nimmt. Und die Kooperationsform die bevorzugt wird, entscheidet zum größten Teil über die jeweilige Vorgehensweise.

3 Antworten to “First Cookie oder Last Cookie?”

  1. Das stimmt so leider nicht. Wieso sollte ein Clickcookie von Affilinet höherwertiger sein, als z.b. ein Postview-View-Cookie von Zanox? Wenn der letzte Besucher über den Postview-View-Cookie von Zanox kam, dann spielt es keine Rolle ob es ein Klick oder View-Cookie war.

  2. admin sagt:

    Hallo Markus,

    danke für den Tip! Deine These stimmt aber nur dann, wenn man von einem Forced Click ausgeht, sprich der Viewcookie gleich einem Click gesetzt wird.
    Ansonsten, so meine Auffassung, ist ein Clickcookie höherwertig. Und so lange dieser nicht überschrieben oder durch einen anderen Clickcookie ersetzt wird, der zu einem späteren Zeitpunkt auftaucht, bleibt der Deal bei dem Publisher, auf dessen Seite der Klick ausgelöst wurde.

    Lass mich aber gerne von einer anderen Sichtweise überzeugen 🙂

  3. Hallo Tibor,

    leider ist deine Exkursion nicht ganz richtig. Du schreibst „Das bedeutet, wenn für ein Programm ein Clickcookie vorliegt, wird dieser gewertet und nicht ein Viewcookie.“
    Dies funktioniert allerdings nur, wenn das PP nur bei einem einzigen Netzwerk läuft.

    Wenn nämlich ein Partnerprogramm bei mehreren Netzwerken läuft, dann kann es schon sein, dass das Viewcookie anstatt des Clickcookies gewertet wird (Last-Cookie-Wins).

    Schönen Gruss
    Markus

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