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Kommunikationskultur für den Arsch – von Affiliates für Affiliates

Oder auch… wie unspezifische Aussagen von Partnern die digitale Waldrodung durch unnötige Emails heraufbeschwören und wertvolle Zeit auf beiden Seiten stehlen.

Ich habe wieder mal zwei tolle Beispiele für euch, wie durch einen nicht durchdachten Plauderton und schwammige Aussagen Lebenszeit gestohlen wird. Meine, und von vielen anderen auch.

Die Rede ist von Emails, die nichtsaussagend oder im besten Falle wenig aussagend sind.

Beispiel 1: der unentschlossene Advertiser

Auftrag des Advertisers an seine Agentur / sein Consultant: Such bitte Sonderplatzierungen bei Partnern, damit wir dort Werbung auf WKZ-Basis schalten können.

Die allererste Frage der Agentur ist, wie hoch, denn das vorhandene Budget vom Kunden sei. Meist wird das vom Kunden ungern als Zahl benannt. Typischerweise kommt als Antwort die Aufforderung, man sollte bei den Partnern Angebote einholen und man würde sich danach entscheiden, was in Frage kommt.

Was passiert nun? Die Agentur geht auf Suche, spricht mit dem Netzwerk und den Partnern. Sowohl das Netzwerk als auch die Partner fragen als erstes, wie hoch, denn das Budget für die Buchung sein darf, um ein realistisches Angebot abzugeben. Die Antwort auf diese Fragen schuldig bleibend, verlangt die Agentur Blindangebote und legt diese anschließend dem Advertiser vor.

In 90% der Fälle lehnt der Advertiser diese Angebote ab, weil es nicht dem angedachten Budget entspricht. Auf die Gegenfrage der Agentur, wie hoch, denn das angedachte Limit sei, bekommt sie auf einmal dann doch das Budget genannt.

Drei Parteien haben jetzt Arbeits- und Lebenszeit verloren, weil König Kunde, unsicher ob fehlender Knowhow sich nicht traut von vornherein eine Zahl zu nennen. Und nachdem nun die Katze aus dem Sack ist, darf die neue Fragerunde an Netzwerk und Partner beginnen.

Kommunikation für den Arsch.

Beispiel 2: der verkaufsorientierte, doch informationsgeizige Affiliate

„Hallo lieber Advertiser, ich würde gerne mit dir zusammenarbeiten und biete dir an, für eine Provisionserhöhung auf ein WKZ zu verzichten, was sagst du dazu?“

Solche und ähnliche Fragen landen immer wieder auf meinem Schreibtisch. Je größer und bekannter eine meiner zu beratenden oder zu betreuenden Programme ist, je lukrativer ein Deal für Partner erscheint, umso häufiger lese ich diese Zeilen. Alles bisher im normalen Rahmen.

Und wieder geht der Lebenszeitraub und das Email-Pingpong-Spiel los.

  • „Hört sich gut an, aber was hast du dir denn an Erhöhung vorgestellt? Und wie lange? Und was genau bekomme ich denn dafür an Sonderwerbung? Hast du vielleicht Zahlen?“
  • „Ja so 15% oder so für 4 Wochen oder so“

Ich liebe diese „oder so“, denn „oder so“ kann 2 Tage oder 4 Monate bedeuten. Ich lasse aber mal die Kirche im Dorf und gehe in die nächste Fragerunde, denn der Affiliate hat meine zweite Frage einfach überlesen.

„Danke für deine schnelle Reaktion, leider ging jedoch bei mir die zweite Hälfte deiner Antwort unter. Welche Sonderplatzierung kannst du anbieten? Und hast du Mediadaten für die Einschätzung?“

Wenn werter Leser jetzt davon ausgeht, dass besagter Partner tatsächlich auf die Mail eingeht, hat er sich geirrt.

„Wir können zur Bewerbung eine Newsletterplatzierung und 7 Tage Listing geben“

WAS GENAU SOLL ICH JETZT MIT DIESER AUSSAGE ANFANGEN?????????

Newsletterplatzierung? Als Banner? Als Text? Als Beitrag? Als Randbemerkung? Wie viele Newsletterempfänger? Welche Öffnungsraten hat der Newsletter?

Was bedeutet 7 Tage Listing? Wo? Eine oder Mehrere Seiten? Als Titelstory? Als Beitrag? Als Werbebanner? Gibt es Mediadaten über die Seiten wo wir platziert werden wollen?

Warum zum Teufel bringen Affiliates es nicht fertig, bei einer Anfrage direkt die notwendigsten Informationen mitzugeben, die man für eine echte Betrachtung des Angebotes benötigt?

Und das passiert nicht nur in diesem Einzelfall! Es Passiert ständig! Affiliates wollen Deals! Affiliates wollen verkaufen! Affiliates wollen vom WKZ-Kuchen so viele Stücke wie möglich für sich, beherrschen aber in den wenigsten Fällen das kleine 1X1 der Salestechniken?

Der größte Luxus in meinem Leben ist meine Lebenszeit. Und mit solchen unqualifizierten Anfragen vergeude ich diese. Niemand wird damit glücklich!

Man spricht immer davon, dass unqualifizierte Kräfte bei Advertisern die Entwicklung eines Partnerprogramms hemmen oder dass unerfahrene Affiliate Manager in Agenturen Programmen eher schaden als dienen. Doch in den seltensten Fällen überlegen Affiliates, wie sie ihre Strukturen aufbauen und den Salesprozess für Sonder- und WKZ-Deals so flüssig und selbsterklärend gestalten können, dass dem Advertiser kaum eine Möglichkeit zur Ablehnung bleibt.

Kommunikation für den Arsch!

 

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