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Offener Brief – Antwort von Zanox

Ein Tag vor derNetworkxx veröffentlichte ich hier mein Brief an Zanox, welcher von vielen von euch gelesen wurde. So natürlich auch von Zanox direkt. Ich freue mich sehr nun als Gastbeitrag die Antwort von Michael Pietch veröffentlichen zu dürfen. Der Gastbeitrag wurde nicht zensiert oder verändert und erhält meinerseits keine Korrekturen oder Kommentare. Eure Kommentare sind wie immer stets willkommen.

Lieber Tibor,

Selbstverständlich hat uns der offene Brief – oder vielmehr die dort getätigten Inhalte, Aussagen und Behauptungen – nicht gefallen. Dies haben wir auch sicherlich schon an geeigneter Stelle mehrfach  und sehr offen formuliert. Und wir nehmen deinen Brief als Kritik ernst – so wie wir jede sachliche Form der Kritik ernst nehmen.

Aber, wir kennen uns zum Beispiel auch ein wenig mit PR & Marketing aus. Und gerade die Form und der Zeitpunkt der Veröffentlichung lassen ja zumindest vordergründig daran zweifeln, ob es Dir als Autor des Briefes wirklich in erster Linie um die sachliche Darstellung und Lösung der angesprochenen Probleme geht, oder ob nicht doch eher die anstehenden Affiliate Networkxx als Klassentreffen ein perfekter Hintergrund für ein öffentlichkeitswirksames Bashing eines vermeintlich übermächtigen Großen in Robin Hood Manier die Triebfeder gewesen sein könnte (Zitat aus deinem Networkxx Recap: „Für das Gesprächsthema des Abends sorgte ich wohl selber über mein Beitrag hier im Blog“). Aber gut, das ist Spekulation und sicherlich Dein gutes Recht, für möglichst viele Aufmerksamkeit und damit Besucher auf deinem durch Werbung co-gesponserten Blog zu sorgen!

Einiges von dem,  was Du beschreibst, ist sicherlich sehr ärgerlich, da es zumindest ähnlich und in Einzelfällen auch zutreffend ist. Aber, wir arbeiten jeden Tag sehr, sehr hart daran, mögliche Missstände zu ändern. Und sei Dir versichert, uns sind diese bewusster als Du Dir das vorstellen kannst. Nicht umsonst führen wir bereits seit langer Zeit regelmäßige und vor allem neutrale Kundenzufriedenheitsumfragen durch. Dadurch kennen wir sehr wohl unsere Schwächen aber auch unsere Stärken in der externen Kundenwahrnehmung.

Ja, wir haben unsere Schwächen. Ja, nicht alles läuft bei zanox immer 100% Fehler frei.

Aber, durch eine Aneinanderreihung von diesen Wahrheiten – zum Teil aber auch banalen Allgemeinplätzen – mit Spekulationen und Anekdoten lassen sich ganz famos falsche Zusammenhänge vermitteln und vor allem ein absolut verzerrendes Gesamtbild darstellen. Insbesondere verfälschend wird es dann, wenn Du einzelne Aussagen oder Kritikpunkte aus dem zeitlichen Kontext heraus nimmst („Hast du eigentlich eine Ahnung liebes Zanox, was das für eine Agentur damals bedeutet hat“) oder wenn man (Du) System immanente Herausforderungen, die im Grunde jedes Netzwerk betreffen, explizit im Zusammenhang mit zanox anprangert. Aber auch hier gilt: das müssen wir als größtes Netzwerk im deutschen Markt sicherlich aushalten.

„angeblich 1 Millionen Publisher“ also, das ist erste Angriffspunkt. Seit fast zwei Jahren bemühen wir uns bei zanox nun, diese Diskussion um die angebliche Anzahl der Publisher in den Netzwerken zu beenden. Wir haben diese Zahl auch schon lange aus unser offiziellen Kommunikation entfernt, denn welche Relevanz haben diese 800.000, 900.000, 1.000.000 oder 1,3 Millionen Datenbank-Einträge für einen Advertiser? Richtig, keine. Vielleicht möchte der Advertiser ja mit uns nur in der Women Fashion Branche auf die jeweils Top 10 der Blogger, eMailer, Displayer, Couponing  und mobile Publisher zu gehen.  Dann wären wir bei unter 100 Publishern – wo ist da das Verhältnis zu 1,3 Millionen (warum eigentlich „angeblich“?) Datenbank-Einträgen? Unseren Kunden geht es nicht um die Datenbank der Publisher. Es geht ihnen um die relevante Reichweite für ihr individuelles Programm.

Ich will gar nicht auf den Unfug der „Luxusreise“ mit „2.000 Mitarbeitern“ eingehen, wir plaudern an anderer Stelle mal darüber, wie das in einem Unternehmen mit ungefähr 650 Mitarbeitern (nicht 2.000!) gehen soll, das zudem seinen zwei Shareholdern monatlich sehr präzise über die jeweilige Ein-  und Ausgabensituation berichtet. Nicht weiter eingehen will ich auf das „Bollwerk“-Gemunkel oder die vermeintlich auserwählten Publisher, die von uns wie „Goldjungen“ behandelt werden. Das mag Dein individueller Eindruck sein, aber darüber ließe sicherlich trefflich und lange streiten.

Was mich jedoch richtig ärgert, sind die als Munkelei verklausulierten Kolportagen von Unterstellungen, die faktisch nicht zutreffen und obendrein auch jeglicher Businesslogik entbehren.

Unser Geschäftsmodell basiert nahezu vollständig auf dem Performance-Gedanken. Und das bedeutet – bitte entschuldige diesen schulmeisterlichen Anflug von mir – dass wir erst dann selber Geld verdienen, wenn unsere Publisher vom Advertiser bestätigte Sales generieren. Und dies tun wir in Form einer mit dem Advertiser vereinbarten Transaktionsgebühr, die on top auf die ausgelobte Publisher Provision pro Sale fällig wird. Auf den Punkt gebracht: no Publisher Provision – no Money for zanox.

Du schreibst aber dazu:

„Es ist schon schwierig zu verstehen, warum teilweise 7 Monate Provisionen zurückgehalten werden um sie ohne Angaben von Gründen zu stornieren. Bei einem Einzelfall sicherlich leicht zu verdauen, doch bei mehreren Fällen nicht mehr so ganz.“

Lieber Tibor, das was Du da schreibst, ist wirklich schwer bis gar nicht zu verstehen. Uns als zanox hier eine Absicht, gar eine betrügerische Absicht zu unterstellen, ist in etwa so sinnvoll, wie der Lufthansa vorzuwerfen, dass sie nur die Hälfte der verfügbaren Tickets für einen Flieger verkaufe, obwohl genügend Buchungsanfragen vorliegen.

In diesem Zusammenhang möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen, hier für ein wenig mehr Transparenz beim angeblichen „Riesen“ zanox zu sorgen. Sozusagen das „Bollwerk“ auf zu brechen und jedem, der es wissen will, wissen muss und wissen müsste, kurz zu erläutern, wie die „Order Journey“ – so möchte sie mal nennen – in unserem System abgebildet wird.

  • Die „Order Journey“ fängt in der Regel beim Klick auf ein zanox Werbemittel an. Dabei wird ein sogenannter „Click Cookie“ gesetzt, mit dem später nachvollzogen werden kann, wer der Auslöser des später generierten Sales ist. Und ja, wir arbeiten in den meisten Fällen auf Wunsch der Advertiser nach dem „Last Cookie wins“-Prinzip. Und nein – um mal hier mit einer immer wieder kolportierten Affiliate-Legende aufzuräumen – Post View Cookies können keine Click-Cookies überschreiben. Diese sind geringwertiger und haben keinerlei Einfluss auf die Verdienstwahrscheinlichkeit des Publishers, der Click Traffic zum Advertiser schickt.
  • Findet anschließend ein Sale statt, prüft das zanox System, auf welchen Publisher das letzte Cookie zurück zu führen ist. Diesem Publisher wird dann auch der Sale in der Statistik angezeigt. Mit dem zanox shared Tracking geschieht dies übrigens mittlerweile in Echtzeit.
  • Diese Sale steht nun in der Statistik als „offener Sale“. Und zwar so lange, bis er vom Advertiser bearbeitet wird. Und bei dieser Bearbeitung gibt es im Grunde nur zwei Optionen – entweder der Sale wird freigegeben oder er wird storniert.
  • Für einen Storno kann es unterschiedliche Gründe geben. Daher sind Advertiser aus Transparenz- und Fairnessgründen angehalten, die Stornogründe an das zanox System zu übermitteln. Damit stehen sie dann auch dem betroffenen Publisher zur Verfügung. Ein Sale wird storniert, wenn dieser im Rahmen der verabredeten Fristen durch den Konsumenten retourniert wurde oder wenn er schlicht und ergreifend fraudulent ist, indem gar keine Kaufabsicht durch den vermeintlichen Käufer bestand. Ein Sale wird aber auch storniert, wenn die vom Advertiser eingesetzte Trackingweiche feststellt, dass der letzte Impuls für einen Kauf durch einen anderen Kanal – etwa ein anderes Affiliate Netzwerk oder eine andere (nicht Affiliate-) Kampagne – erfolgte. Wichtig ist es darauf hin zu weisen, dass für Stornos ausschließlich (!) der Advertiser bzw. die von ihm beauftragte Agentur verantwortlich ist. zanox storniert ohne explizite Anweisung des Advertisers keinen einzigen Sale. Wir können dies auch gar nicht, da uns hier schlichtweg nicht die erforderlichen Informationen vorliegen.
  • Nächster Schritt in der „Order Journey“: Ist ein Sale freigegeben, so wird dies im zanox marketplace angezeigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Publisher nun seine Provision erhält, ist ab jetzt sehr hoch. Im Grunde gibt es hier lediglich im Falle von Einspielfehlern der Stornodateien streng limitierte Korrekturmöglichkeiten oder von in der Vergangenheit leider zu häufig aufgetretenen Fällen von Advertiser-Insolvenzen.
  • Sobald das Advertiser Konto eine positive Deckung aufweist, verändert sich der Status eines Sale von „freigegeben“ auf „bestätigt“. Nun steht die Provision zur Auszahlung bereit, und der Publisher kann die Gutschrift erstellen lassen. Hier gehen wir nach dem klassischen FIFO-Prinzip (First In – First Out) vor, ausgehend vom ältesten Eintrag werden alle Sales bedient so lange wie das Konto des Advertisers diese Auszahlungen deckt.
  • Nun ist es wichtig, Folgendes zu verstehen: zanox erhält vom Advertiser eine Transaktionsgebühr basierend auf Einzelsales Provisionen. Das bedeutet im Umkehrschluss, wir können diesen Gebühren-Anspruch auch immer nur soweit geltend machen, wie wir Sales auf bestätigt stellen können. Mutmaßungen, zanox würde zuerst seinen gesamten Anspruch auf Transaktionsgebühren beim Advertiser bedienen, bevor die entsprechenden Publisher Sales vergütet werden, sind daher schlichtweg falsch und per System auch gar nicht möglich.  Heerscharen von Wirtschaftspüfern attestieren dies zanox Jahr für Jahr.

Selbstverständlich haben deine Vorwürfe einen Ursprung – Du denkst sie Dir ja nicht aus. Und uns ist allen klar, dass Affiliate-Marketing seit je her ein wunderbarer Nährboden für Verschwörungstheorien jeglicher Art war und leider auch immer noch ist. Ich habe großes Verständnis dafür, dass manche Vorkommnisse oder Entscheidungen, die in der Kette Publisher-Netzwerk-Advertiser und zurück statt finden oder getroffen werden, Anlass für Fragen bieten. Und bei Geld und Provisionsansprüchen für erbrachte Vertriebsleistungen sollte die Freundschaft aufhören. Hier hat jeder der beteiligten 100 Prozent Klarheit verdient!

Daher auch mein Schluss-Appel an Dich und an die Branche: Wer immer das Gefühl hat, in seinem Fall sei durch das zanox Netzwerk unsauber mit Provisionen umgegangen worden, ist herzlich eingeladen, mir dies mit zu teilen (michael.pietsch@zanox.com). Wir werden jeden Fall einzeln prüfen und für maximale Aufklärung sorgen.

Lieber Tibor, ich – und wir bei zanox hoffen – dass Du auch unsere Replik auf deinen Brief an uns verstehst als das, was er gemeint ist. Als sehr ehrlich gemeinte Antwort und ebenso ehrlich gemeinter Aufruf, für mehr Transparenz im Affiliate-Marketing zu sorgen. Davon würden wir alle als Partner profitieren.

 

Michael Pietsch

Head of Publisher Sales DACH

9 Antworten to “Offener Brief – Antwort von Zanox”

  1. Tibor sagt:

    Bin etwas irritiert über diesen Kommentar…

  2. Verfaren sagt:

    Ich kann nur einiges sagen…….. Es gibt Leute die können gut reden und bekommen nichts auf die Reihe. Diese Personen können sich gut verkaufen und erbringen aber keine Leistung und damit keinen Gewinn.
    Irgendwann merken diese Unternehmen, ( in diesem Fall die Firma Debitel, vorher bei _dug…… komisch das die Person das nie erwähnt) , das von den versprochenem Umsatz nur heiße Luft übrig bleibt.
    Diese Person , ich nenne ihn mal Herrn P. , ist und bleibt eine Labertasche. Ihm war nie bewusst das er mit seiner Politik und mit seiner ungekonnten Führungsstil viele Leute damals in die Arbeitslosigkeit geschickt hat.
    Dazu kommt noch eine Riesen Portion selbstverliebtheit und eine Arroganz die zum Himmel schreit.
    Sorry für die Rechtschreibfehler aber ich bin noch total aufgebracht. Unglaublich

  3. Geheimbund sagt:

    Okay, ich weiss nicht ob dank des Briefs ein frischer Wind bei Zanox weht, aber meine letzte Kontaktaufnahme war von Erfolg geprägt. Der Fehler wurde gefunden und ziemlich schnell behoben! Man hat zwar scheinbar als Publisher eines bestimmten AdRank keine pers. Ansprechpartner, was schade ist, denn das Technical Support Team leistet gute Arbeit!

  4. Dominik S. sagt:

    Ich habe Zanox schon lange den Rücken zugekehrt. Als ich es mit einer Webseite schaffte eine Zeit lang auf dem ersten Platz mit dem Wort ‚Sixt‘ zu landen und so am Tag ca. 1000 Euro Lead´s/Sale´s generierte, wurde mein Account wegen „Manipulation“ gesperrt. Ich habe jedoch nicht manipuliert, auch habe ich nicht gegen die Programmbedingungen verstoßen. Eine ordentliche Erklärung kam auf Nachfrage nicht. Irgendwie bin ich aber froh dass alles so kam, so habe ich zum Glück angefangen meine eigenen Produkte zu verkaufen.

  5. Sven sagt:

    LOL 😀

    Ich hätte mit ja geantwortet Ihm aber eine andere Frage gestellt…. „Können Sie mir erklären was Affiliate Marketing bedeutet?“ 🙂 Gewundert hätte mich da eine schwammige Antwort sicherlich nicht 😀

  6. Geheimbund sagt:

    Gute finde ich, dass Zanox reagiert!

    Aber (ähnlich schon in dem anderen Post beschrieben):

    Diesen Monat scheint das Tracking zu machen was es will.
    4/5 Testbestellungen wurden nicht getrackt. Obwohl der Trackingpixel von Zanox auf der Dankeseite alles korrekt ausgelesen hat.

    Mit dieser Tatsache (alles ordentlich dokumentiert via Screenshot) konfrontiert, fragt mich der nette Mann im “Telefon-Support”, ob ich die Cookies in meinem Browser aktiviert hätte!? Über die Aggressionen die in dem Moment hochkamen …… Sieht der nicht meinen Adrank?

    Ein Glück ist der Advertiser intelligent genug mich milde zu stimmen!

  7. J sagt:

    Es ist schon bemerkenswert, wenn man ausgerechnet bei dem Wort Wirtschaftspüfer einen Rechtschreibfehler macht…

  8. M. sagt:

    Einerseits kann ich zanox hier verstehen, dass man sich wehrt oder versucht Vorwürfe geradezurücken, dies würde jeder so machen. Die Frage ist nur wie.

    Denn andererseits zeigt die Antwort, dass sich Selbstbild und in der Branche wahrgenommene Realität schon ein wenig unterscheiden.

    Musste selbst, wie auch andere mir bekannte Branchenkollegen, schon öfter am Service von zanox, der kaum gegebenen telefonischen Erreichbarkeit und einigen weiteren Dingen verzweifeln.

    Auch wenn zanox nach wie vor eine sehr große Reichweite bietet – der Service muss sich entscheidend verbessern und zurück zu alten Standards, denn eine Zeit lang hat zanox hier wirklich gepunktet, ab Anfang 2010 hat dies aber enorm nachgelassen. Andernfalls gibt es eben auch andere Netzwerke…

  9. Sven sagt:

    Zu der Antwort braucht man glaube ich nicht mehr viel sagen… Jeder hat seine Sicht auf die Welt und die Welt eine Sicht auf den einen!

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