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Die Wahrheit über Dress-for-less

Seit letztem Jahr bereits gab es diverse Diskussionen rund um das Partnerprogramm von Dress for less.

Auslöser der ganzen Geschichte war eine mehr als unglückliche Formulierung der Affiliate Abteilung über die Zusammenarbeit mit Gutschein-Publishern. Bereits mitte 2010 gab es auf 100pp eine Diskussionsrunde, bezüglich des, teilweise recht herben Umganges mit Gutschein-Affiliates durch Dress for less.

Doch um was ging es tatsächlich?

Nachdem ich heute wieder mal einen Newsletter mit dem 20 EUR Neukundengutschein erhielt, konnte ich meine Neugierde nicht mehr zügeln und rief direkt bei Dress for less an um nachzufragen. Meine letzte Info war ja dass das Partnerprogramm Gutscheinpublisher stets aus dem Programm halten wollte, und auch Dress for less hat hier kein Hehl daraus gemacht.

Ich hatte nun ein sehr langes, angenehmes und klärendes Gespräch mit Herrn Maximilian Albert, dem Zuständigen in Sachen Affiliate Marketing. Und endlich kam Licht ins Dunkle.

Grund für die ganze Aufregung war die Tatsache, dass in den SERPS (die organische Suche bei Google, also die normalen Treffer auf der linken Seite) die Treffer für Gutscheine zum Thema Dress for less in den Augen des Programmbetreibers überhand nahmen. Dadurch fühlte sich der Programmbetreiber genötigt Schritte einzuleiten, weil die, für das Image der Seite wichtigen Fashion-Seiten stets auf die hinteren Seiten verbannt wurden. Die wollte Dress for less korrigieren, indem er die Gutscheinpublisher dazu aufgefordert hat die Links auf den Seiten auf nofollow zu setzen, sodass Google nicht weitergeht und dadurch die SERPS verändert werden. Damit wären die Gutscheinseiten weiter nach hinten gerückt und die Fashion-Sites hätten sich ein paar Plätze nach vorne schieben können. Zudem gab es die wohl bei allen Shops bekannte Problematik, dass User zwar sich auf diversen Seiten informieren, beim Kauf aber kurz vorher noch auf einer Gutscheinseite vorbeischauen um zu sparen. Nach dem Last Cookie Wins Prinzip erhält hier also nicht die Fashion-Site den Zuschlag, sondern die Gutscheinseite.

Natürlich gibt es hier zwei Seiten der Medaillie. Nachvollziehbar aus der Sicht des Merchants ist es, dass er doch lieber mit Fashion-Sites bei Google glänzen will, statt mit Gutscheinseiten. Schliesslich möchte der Shop ja nicht alleine durch Gutscheine Kunden gewinnen. Hinzu kommt auch, dass Kunden eher mit Incentives einkaufen, als ohne. Diesen Trend wollte der Advertiser beeinflussen.

Die andere Seite muss aber auch betrachtet werden. Denn viele Gutscheinpublisher stellen nicht einfach nur ein Gutschein auf ihre Seite, sondern stimmen die Links mit dementsprechendem redaktionellen Text ab. Sie sind Profis was SEO angeht. Sie müssen es sein, weil es tausende andere Gutscheinportale gibt, die ihnen den Rang ablaufen können. Und da taucht natürlich die Frage auf, warum sollte ein Publisher, der richtig arbeit in den Aufbau seines Traffics gestekt hat, auf diesen verzichten, nur weil ein Merchant das möchte?

Gut, an der Entscheidung der Firma ist nicht zu rütteln und ist auch sehr nachvollziehbar. Schliesslich ist es jedem Advertiser überlassen, welche Preispolitik er fährt und da müssen die Publisher sich daran halten. Bei Nichtgefallen kann natürlich jeder Publisher einfach switchen und einen anderen Anbieter wählen, den er bewirbt.

Definitiv ist hier die Kommunikation falsch gewesen. Denn es ist mitnichten so, dass Dress for less keine Gutscheinpublisher möchte. Eher im Gegenteil, sie arbeiten gerne mit ihnen zusammen. Nur die Tatsache, dass bei der Googlesuche stets Gutscheinpublisher als erstes zu finden sind, macht ihnen etwas Kopfzerbrechen.

Ich finde es nicht richtig, dass sich der Merchant zu dem Thema öffentlich nie geäßert hat, er hätte einiges an Diskussionen ersparen können. Dies hat Dress for less auch eingeräumt.

Was mir übrigens etwas schleierhaft ist, wie man es innerhalb kürzester Zeit schaffen soll, lediglich durch den nofollow-Attribut aus den SERPS zu verschwinden. Zudem macht der Advertiser es dem Gutscheinpublisher auch nicht unbeding einfach, wenn er die Partnerschaft mit einem Gutscheinpublisher beenden möchte, nur weil dieser mit Keywords wie „Gutschein Dress for less“ zu finden ist. Ich würde gerne wissen, wie man es anstellen soll, als Gutscheinpublisher für diese Marke zu werben (schliesslich werden ja weiterhin Gutscheine für’s Affiliate Marketing ausgegeben), ohne allerdings für diese Gutscheine werben zu dürfen.

Ich bin nach dem Gespräch der Meinung, dass sich Dress for less bei der Aktion was gedacht hat und auch kein Ärger mit den Publishern sich einhandeln wollte. Nur die unglücklich gewählte Art der Kommunikation und die Zurückhaltung, die sie bei der Diskussion um das Thema verfolgt haben, an den Tag gelegt haben sorgte und sorgt immer noch zum Teil für Unverständnis.

PS: wenn ich jetzt bei Google „Dress for less“ eingebe erhalte ich als SEM Platz 1: „bis zu 70% sparen“, in den SERPS auf Platz 3: gutscheinsammler.de und auf Platz 4: sparwelt. Von den anderen Plätzen finde ich kelkoo als Preissuchmaschine und ciao als Meinungsplatform.

Bedeutet für mich: Auf der ersten Seite sind 2 Gutscheinseiten und eine Preissuchmaschine. Keine Fashion-Site und keine anderen Affiliate-Seiten. So gut hat anscheinend die Aktion noch nicht funktioniert.
Ich wünschte mir, Advertiser würden sich, auch bei Kritik, etwas offener zeigen. Sie würden sicherlich einige Diskussionen auf konstruktiver Ebene halten und Missverständnisse aus dem Weg räumen.

2 Antworten to “Die Wahrheit über Dress-for-less”

  1. Daniel sagt:

    Inzwischen ranken manche Gutscheinseiten (die auch aktiver Partner sind) sogar mit Keywords wie “dress-for-less gutschein”, obwohl das in der robots.txt ausgeschlossen wird. Wie ist sowas überhaupt möglich? Wir (http://www.gutscheinsammler.de) haben uns nämlich dazumal absichtlich gegen eine Vergütung entschieden, weil wir es richtiger fanden.

    lg, Daniel

  2. Heiko sagt:

    Danke für die Zusammenfassung Tibor, stellt sich jedoch die Frage wie man als Merchant nun vorgehen sollte… ich würde mir ja ein paar Fashion-Cherrys raussuchen und die als Merchant mit Backlinks und (Unique-, Premium-) Content versorgen. GGf. fragt man aber einfach mal die Publisher was die machen würden.

    Nunja, nachvollziehbares Problem, leider nicht gelöst sondern verschlimmbessert…

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