Das Basket-Tracking-Gutschein-Problem
Unlängst schrieb ich hier eine Kolumne über das Thema Basket-Tracking im Affiliate Marketing.
An sich eine wahnsinnig tolle Sache, denn dadurch kann einerseits der Advertiser nach seiner Marge die Provisionen auf Kategorie- oder gar Produktebene bestimmen, und auch variieren, anderseits kann der Publisher anhand der Artikel die er vermittelt hat, seine Werbung auf seinen Seiten optimieren.
Es gibt allerdings ein ganz gravierendes Problem beim Thema Basket-Tracking: Gutscheine.
Das Problem ist durch das Tracking hausgemacht. Beim Basket-Tracking wird nicht einfach nur der Warenkorb an sich übergeben, sondern die Nettopreise der einzelnen Produkte, die im Warenkorb sich befinden.
Was bedeutet das in der Praxis?
Im Netzwerk laufen nun die einzelnen Produkte voneinander separiert auf. Jedes Produkt wird erfasst. Das Problem an der Sache ist, dass im Shopsystem des Kunden der Nachlass durch den Gutschein sich stets auf den Gesamtpreis des Warenkorbs bezieht. Wird beim normalen Tracking der Nettowarenwert im Gesamten übergeben, ist das kein Problem, weil im Trackingcode auf der Checkout-Seite („…vielen Dank für Ihre Bestellung) nur ein Parameter mit Endpreis-Nachlass getrackt.
Wird aber nun Basket-Tracking eingesetzt, werden die im Warenkorb befindlichen Produkte direkt übergeben – und zwar ohne den Abzug des Gutscheins.
Was bedeutet dies für Advertiser?
Es ist ganz einfach, die Kosten für ein Sale steigen um wenige Prozent an. Wurde bisher die Provision für Publisher und Netzwerk aus der Endsumme minus Gutscheinwert generiert, wird jetzt der Nettowert des Produkte als Grundlage genommen und der Gutschein spielt dabei keine Rolle. Der Advertiser muss auf den vollen Warenkorbwert die Provision bezahlen und nicht auf den verminderten Wert.
Was kann der Advertiser dagegen tun?
Bei Fix-Wert-Gutscheinen, also z.B. 5,- EUR ab 20 EUR Warenkorb, kann der Advertiser gar nichts unternehmen. Wobei, technisch gesehen schon, wenn er die Möglichkeit hat, den Gutscheinwert auf die einzelnen Produkte im Warenkorb auf zu splitten, und den reduzierten Wert zu übermitteln.
Bei prozentuellen Gutscheinen wäre die Möglichkeit, dass er bei der Übergabe der Warenkorbeinzelwerte, die prozentuelle Vergütung bereits mit einberechnet und den verringerten Wert pro Produkt übermittelt. 5% pro Einzelprodukt ist gleich 5% auf den Gesamtwarenkorbwert.
Bei Einzelaktionen, bei der nur bestimmte Produkte oder Kategorien mit einem prozentuellen Nachlass versehen sind, muss der Advertiser das sowieso machen.
Was kann das Netzwerk tun?
Eine Idee wäre es, im Baskettracking die Möglichkeit zu geben, ein Negativ-Produkt (ein Produkt mit einem Negativ-Wert = Wert des Fixgutscheins) anzulegen. Dann würde im Netzwerk dieses Produkt auch mit einer Negativprovision versehen. Die Höhe müsste der Advertiser festlegen. So könnte pro Sale der Nachlass direkt von der Vergütung des Publishers und damit auch des Netzwerkes abgezogen werden.
Leider gibt es aktuell keine direkte technische Lösung durch die Netzwerke – wäre hier aber relativ dringend eine nötig!
1 Antwort to “Das Basket-Tracking-Gutschein-Problem”
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- Affiliate Auslese April 2015 | Projecter GmbH - […] Tibor veröffentlichte im April einen sehr lesenswerten Beitrag für alle Merchants, welche sich näher mit dem Thema Basket Tracking…
Es ist bei Webgains z.B möglich den Gutscheincode im Tracking zu übergeben auch wenn es für verschiedene Produktgruppen spezifische Provisionen gibt.
So bezahlt der Advertiser die Provision auf den reinen Nettowert abzüglich Gutscheinrabatt.
Somit besteht eine Möglichkeit welche im Artikel nicht genau recherchiert wurde.
Grüße
Mike